kein Netz und kein Wifi in den National Parks!

12.07.2012 18:53

Heute sind wir in Kingman auf einem KOA, das heisst immer: kein schöner Platz, dafür alle Annehmlichkeiten (laundry, pool, free wifi!). Darum kommt heute ein dicker Eintrag, der von heute und der von gestern. Denn in den letzten drei Tagen hatten wir Wüste und Abgeschiedenheit, also auch kein Netz und kein Wifi - zugegeben ein etwas seltsames Gefühl, aber ich könnte mich dran gewöhnen.

Heute fuhren wir auf der Route 66 nach Oatman, einer alten Goldgräberstadt mit freilaufenden Eseln. Das war cool und natürlich haben die Kinder auch schön posiert für die Fotos mit den Eseln für Nonno :o) Danach haben wir mit unserem Lastwagen eine Passfahrt gemacht, das war sehr gewagt aber ein Abenteuer! Micha hat doch tatsächlich Hook und Guido gesehen und ich glaube, wir sind auch durch Radiator Springs gefahren... *Augenzwinker* 

Jetzt geniessen wir die Kühle und die angenehme Ruhe ohne Klimaanlage und dümpeln so langsam in den Abend hinein. Und ich komme zum Fotos 'abladen' und bloggen. Samuel hat endlich wieder Zugang zu Facebook und ist auch beschäftigt :o) Wir haben den Kühlschrank gefüllt, weil wir morgen in den Grand Canyon aufbrechen. Es wird also bis zum nächsten Eintrag eine Weile dauern, vielleicht sogar eine Woche, denn wir fahren dann weiter zum Antelope Canyon, Bryce und Zion, alles Nationalparks ohne Internet. 

Hier noch der Nachtrag aus der Wüste:

 

Dienstag, 10. Juli

Gestern sind wir von Banning (CA) in den Buckskin National Park (AZ) gefahren. Dazwischen wäre der Besuch im Joshua Tree National Park geplant gewesen, diesen haben wir allerdings ausgelassen, was sich später aber als gute Entscheidung herausstellte. Es wäre zu heiss gewesen und zeitlich wohl zu knapp geworden. Wir hatten noch ein paar Dinge, die wir besorgen mussten und besuchten also zum ersten Mal einen Wal*Mart, das war cool! Ohne Zeitdruck fuhren wir also durch Twentynine Palms, der letzten Ortschaft vor der Wüste, und dann gings auf der Route 62 in Richtung Osten durch die Wüste. Das war ein fantastisches Erlebnis! Zuerst konnten wir uns fast nicht satt sehen und schossen viele Fotos. Nach zwei Stunden allerdings war es nicht mehr so faszinierend. Darum hielten wir an, um die Hitze nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren – beängstigend! Das Metall auf der Haut wurde so heiss, dass es weh tat, von unten herauf brannten die Füsse vom heissen Asphalt und es war menschenleer. Gott sei Dank haben wir eine Klima-Anlage! Das dachten wir auch heute den ganzen Tag!

Als wir dann im Buckskin angekommen waren, gingen wir natürlich sofort ins Wasser und nahmen im Colorado unser erstes Bad. Es ist hier bekannt als Wassersport-Gebiet, so sahen wir also zig Schnellboote, Wasserskis, Rennboote und unzählige Jet-Skis. Als wir um halb neun etwa im Dunkeln draussen Abendessen assen, zeigte das Thermometer noch immer über 40° an! Wir standen noch unter die Rasensprenger, aber auch das war nach ein paar Minuten schon wieder trocken. Wir konnten der Hitze einfach nicht entrinnen, ausser im RV drin, wo permanent die Klimaanlage lief. Abstellen konnten wir sie nicht zum Schlafen, weil’s nach ca. einer Stunde schon zu heiss war. Angestellt konnten wir sie auch nicht lassen, weil’s zum Schlafen einfach zu kühl war, ganz zu schweigen vom Lärm. So haben wir halt die ganze Nacht über immer wieder ein- und ausgeschaltet, so dass ich um 5 Uhr froh war, dass ich aufstehen konnte. Ich schlich mich mit dem Fotoapparat aus dem RV und wurde vor Hitze fast erschlagen! Es herrschte ein heisser Wind bei 37°, aber ich wurde mit schönen Natur-Szenen belohnt. Um 6h waren Jana und Micha bereits im Wasser und um 10h hatten wir alle das Gefühl, es müsste schon Nachmittag sein – die Temperaturen stiegen weiter... Nach einem erneuten Bad und einem Glace machten wir Siesta, gingen danach wieder baden und verbrachten viel Zeit an der Kühle im RV. 

Rolis Handy Wetterstation meldete, dass es ‚gefühlte 49°C’ seien. Das hat auch Vorteile: die Wäsche, die man aufhängt, ist blitzschnell trocken!