am Lake Tahoe

23.07.2012 09:08

gestern hat es nicht funktionieren wollen, das Internet... darum versuche ich es heute noch einmal mit dem Raufladen der unterwegs getippten Blogs. Sie sind jetzt halt schon ein paar Tage alt... Uns geht's gut, wir sind gestern am Lake Tahoe, Nevada, angekommen.

 

 

Samstag, 21. Juli 2012, ca. 10h, unterwegs

Ich sitze, jetzt wo ich das schreibe, im ‚Cockpit’ und  sehe ringsherum einfach nur Wüste. Wir befinden uns auf dem Highway 95, kurz vor Beatty (gäll, Katja ;o). Die Strasse ist, seit wir Las Vegas hinter uns gelassen haben, schnurgerade mit sanften Shoulders und es ist mächtig heiss. Im Kopf hat man bei diesem Anblick die Musik von Ennio Morricone und die harten Männer aus den Westernfilmen. Wie anstrengend und unfreundlich doch das Leben in dieser Gegend ist! Links von unserer Strasse erheben sich Berge, die Berge, hinter denen sich das Death Valley befindet. Dieser Nationalpark ist in diesen Monaten allerdings für Wohnmobile gesperrt, weil’s schlicht und einfach zu gefährlich und das Risiko einer Motorüberhitzung zu hoch ist. Wir werden heute noch ziemlich lange unterwegs sein, auch wenn ausnahmsweise für heute Nacht kein Campground gebucht ist. Es wäre schön, wenn wir bis zum Monolake oder Lee Vining kommen würden.

Las Vegas ist eine verrückte Stadt! Überbelichtet durch Tausende von Lichtern und Werbeflächen, übermütig durch die vielen jungen Leute, die das Abenteuer suchen, überhitzt durch die heissen Temperaturen, die drinnen durch Kälte kompensiert wird, überdimensional, weil man sich zu Fuss fast nicht weiterbewegen kann. Nur schon von einem Hotelkomplex zum nächsten sind die Distanzen in der Hitze enorm und man flüchtet automatisch in irgendwelche Einkaufs-/Hotel-/Vergnügungszentren. Nach unseren idyllischen Nationalparks ein enormer Kontrast.

Wirs sind gestern morgen mit dem Bus ans andere Ende des Strips gefahren und haben im Mandala Bay Haifische im Aquarium besucht (in der Wüste!) Danach haben wir uns im Mac abgekühlt. Der ist um vieles billiger als in der Schweiz. Die Kinder lieben die Becher, die man inklusive nach Belieben zig mal nachfüllen kann und sie probieren alle Tastes durch. Bei der Rückfahrt wollten wir eigentlich noch bei NewYork New York vorbei, weil Samuel und Jana auf die Achterbahn wollten, die um den ganzen Hotelkomplex herum angelegt ist. Als wir dann aber im kühlen Bus sassen und im oberen Stock die vordersten Plätze hatten, wollte plötzlich niemand mehr raus und wir fuhren wie in einer Sightseeingtour an allen genialen Plätzen vorbei und machten Fotos. Irgendwie kommt man in dieser Stadt an die eigenen Grenzen. Nach einer Siesta (nein, nicht an der Kühle, die Klimaanlage hat mehr als zwei Stunden gebraucht, bis es angenehm war) gings ab in den Pool. Dort trafen wir Wittlers wieder. Familie Wittler aus Deutschland hat mit uns den Transfer vom Hotel zu Roadbear gemacht und auch die Instruktionen fürs Womo erhalten, weil sie mit dem gleichen Modell unterwegs sind. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und haben überall ein wenig Ausschau gehalten, ob wir uns nicht wieder treffen, denn die Route, die wir hier fahren, ist sozusagen das Menue 1 für den Westen, das machen die meisten ganz ähnlich. Ja, und so hatten wir ein nettes Austauschen im Wasser... Wir haben uns verabredet in San Francisco, wo wir nächstes Wochenende wieder gleichzeitig auf den gleichen Campingplatz sein werden. Mittlerweile sind wir durch Beatty hindurchgefahren. Wenn ich daran denke, wie Katja und Michael wieder umkehren und nach Bahrump zurückfahren mussten, kann ich mir vorstellen, wie ihr euch gefühlt habt!

Um Las Vegas abzuschliessen: wir sind um 21h nochmals losgezogen, haben die Vulkan-Show beim Hotel Mirage und die Piratenshow beim Treasure Island gesehen und sind durch Venedig flaniert, falscher Himmel mit Wolken und Kanäle mit Gondolieris inklusive. Zum Schluss sind wir ins Denny’s und haben dort noch etwas gegessen. Es war so kalt drin, dass wir uns auf die Hitze draussen gefreut haben.

(PS: wenn du im Denny’s dein Glas nicht ganz leerst, bekommst du dein Getränk nochmals als ganzes in einem Becher to go)