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Nachtrag Nummer zwei

23.07.2012 09:10

it seems to work, yeah!

 

Sonntag, 22. Juli 2012, auf dem Zephir Cove Campground am Lake Tahoe, 17h

 

Nach einer langen Fahrt von über 300 Meilen (fast 7h) haben wir uns am Monolake einen kleinen RV-Park ‚geschnappt’ und freuten uns über die angenehmen Temperaturen und den frischen Wind. Gemacht haben wir nichts mehr ausser gekocht und die Kinder einen auf dem Platz gemieteten DVD in Englisch geschaut (alle unsere mitgebrachten CDs und DVDs haben ein amerikaUNtaugliches Format...)

Heute Morgen wollten wir erst in einen amerikanischen Gottesdienst, liessen es dann aber bleiben, weils zeitlich einfach zu eng geworden wäre. Als sich unsere Nachbarn dann in Schale um den Wohnwagen bewegten, waren wir froh. Ich glaube, wir wären vielleicht sogar in den Flippis gegangen, das hätte keine gute Falle gemacht.

Wir sind nur kurz ausgestiegen am Monolake, er ist mehr eine stinkige Kloake als ein See, umsäumt von Millionen von Fliegen und Möwen. Dann fuhren wir wieder über die Stateline, am Lake Topaz vorbei hier an den Lake Tahoe (sprich: tahuu) Wir haben noch nicht viel gesehen, sind eben erst gelandet, aber die süssen Hörnchen haben mit unseren Kindern schon Freundschaft geschlossen. Mal schauen, wie stark das Wifi ist...

am Lake Tahoe

23.07.2012 09:08

gestern hat es nicht funktionieren wollen, das Internet... darum versuche ich es heute noch einmal mit dem Raufladen der unterwegs getippten Blogs. Sie sind jetzt halt schon ein paar Tage alt... Uns geht's gut, wir sind gestern am Lake Tahoe, Nevada, angekommen.

 

 

Samstag, 21. Juli 2012, ca. 10h, unterwegs

Ich sitze, jetzt wo ich das schreibe, im ‚Cockpit’ und  sehe ringsherum einfach nur Wüste. Wir befinden uns auf dem Highway 95, kurz vor Beatty (gäll, Katja ;o). Die Strasse ist, seit wir Las Vegas hinter uns gelassen haben, schnurgerade mit sanften Shoulders und es ist mächtig heiss. Im Kopf hat man bei diesem Anblick die Musik von Ennio Morricone und die harten Männer aus den Westernfilmen. Wie anstrengend und unfreundlich doch das Leben in dieser Gegend ist! Links von unserer Strasse erheben sich Berge, die Berge, hinter denen sich das Death Valley befindet. Dieser Nationalpark ist in diesen Monaten allerdings für Wohnmobile gesperrt, weil’s schlicht und einfach zu gefährlich und das Risiko einer Motorüberhitzung zu hoch ist. Wir werden heute noch ziemlich lange unterwegs sein, auch wenn ausnahmsweise für heute Nacht kein Campground gebucht ist. Es wäre schön, wenn wir bis zum Monolake oder Lee Vining kommen würden.

Las Vegas ist eine verrückte Stadt! Überbelichtet durch Tausende von Lichtern und Werbeflächen, übermütig durch die vielen jungen Leute, die das Abenteuer suchen, überhitzt durch die heissen Temperaturen, die drinnen durch Kälte kompensiert wird, überdimensional, weil man sich zu Fuss fast nicht weiterbewegen kann. Nur schon von einem Hotelkomplex zum nächsten sind die Distanzen in der Hitze enorm und man flüchtet automatisch in irgendwelche Einkaufs-/Hotel-/Vergnügungszentren. Nach unseren idyllischen Nationalparks ein enormer Kontrast.

Wirs sind gestern morgen mit dem Bus ans andere Ende des Strips gefahren und haben im Mandala Bay Haifische im Aquarium besucht (in der Wüste!) Danach haben wir uns im Mac abgekühlt. Der ist um vieles billiger als in der Schweiz. Die Kinder lieben die Becher, die man inklusive nach Belieben zig mal nachfüllen kann und sie probieren alle Tastes durch. Bei der Rückfahrt wollten wir eigentlich noch bei NewYork New York vorbei, weil Samuel und Jana auf die Achterbahn wollten, die um den ganzen Hotelkomplex herum angelegt ist. Als wir dann aber im kühlen Bus sassen und im oberen Stock die vordersten Plätze hatten, wollte plötzlich niemand mehr raus und wir fuhren wie in einer Sightseeingtour an allen genialen Plätzen vorbei und machten Fotos. Irgendwie kommt man in dieser Stadt an die eigenen Grenzen. Nach einer Siesta (nein, nicht an der Kühle, die Klimaanlage hat mehr als zwei Stunden gebraucht, bis es angenehm war) gings ab in den Pool. Dort trafen wir Wittlers wieder. Familie Wittler aus Deutschland hat mit uns den Transfer vom Hotel zu Roadbear gemacht und auch die Instruktionen fürs Womo erhalten, weil sie mit dem gleichen Modell unterwegs sind. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und haben überall ein wenig Ausschau gehalten, ob wir uns nicht wieder treffen, denn die Route, die wir hier fahren, ist sozusagen das Menue 1 für den Westen, das machen die meisten ganz ähnlich. Ja, und so hatten wir ein nettes Austauschen im Wasser... Wir haben uns verabredet in San Francisco, wo wir nächstes Wochenende wieder gleichzeitig auf den gleichen Campingplatz sein werden. Mittlerweile sind wir durch Beatty hindurchgefahren. Wenn ich daran denke, wie Katja und Michael wieder umkehren und nach Bahrump zurückfahren mussten, kann ich mir vorstellen, wie ihr euch gefühlt habt!

Um Las Vegas abzuschliessen: wir sind um 21h nochmals losgezogen, haben die Vulkan-Show beim Hotel Mirage und die Piratenshow beim Treasure Island gesehen und sind durch Venedig flaniert, falscher Himmel mit Wolken und Kanäle mit Gondolieris inklusive. Zum Schluss sind wir ins Denny’s und haben dort noch etwas gegessen. Es war so kalt drin, dass wir uns auf die Hitze draussen gefreut haben.

(PS: wenn du im Denny’s dein Glas nicht ganz leerst, bekommst du dein Getränk nochmals als ganzes in einem Becher to go)

Zwischenbilanz

20.07.2012 10:09

In Kürze haben wir die Hälfte unserer RV-Ferien leider bereits vorbei... Zeit für mich, mir ein paar Gedanken zu machen. 

  • Unsere Routenplanung zu Hause am Stubentisch im tiefen Winter, stundenlang in Karten, Reiseberichten und Foren vertieft, hat sich bewährt. Wir haben einen guten Groove gefunden zwischen Action und Chillen. Etwas mehr Musse hätte ich zwar gerne zum Lesen und den Gedanken nachhängen, aber das mache ich dann zu Hause wieder.
  • Die Reservationen auf den Campgrounds wären vermutlich nicht alle gleich dringend gewesen, aber fast überall hängen Schilder von 'sorry, we're full' oder 'no vacancy'. Wenn ich mir vorstelle, dass wir gegen Abend jeweils eine Unterkunft suchen müssten, wäre das schlimm. So freuen wir uns jeweils auf das was kommt: Pool, Strom, Wifi, oder Wildlife ohne etwas im Park. Und wenn dann der Platz so schön ist wie der im Zion oder im Grand Canyon, freuen wir uns wie blöd, wenn wir 'gelandet' sind. (gelandet= eingecheckt, parkiert, Wasser/Strom/Abwasser angeschlossen, rausgeslidet und vor dem Womo ein erstes Bier, gäll Roli;o)
  • Die Enge ist nicht immer gleich angenehm... keines der Kinder (oder Erwachsenen) kann sich in sein Zimmer zurückziehen und gegebenenfalls die Türe zuschlagen. Das bedeutet, dass man nicht drumrumkommt, auszusprechen, wenn man in Ruhe gelassen werden will oder einem etwas nicht passt. Eine gute Übung für uns!
  • Sehr zu empfehlen: Plastikgeschirr zur Ergänzung. Dann muss man nicht immer nach einem Snack das Geschirr abwaschen vor der Abfahrt.
  • Wir brauchen vom Aufstehen bis zur Abfahrt ca. 2 Stunden, wenn wir nicht stressen wollen und einige noch duschen wollen. Überhaupt geht alles viel länger, das Einkaufen, das Zubettgehen, das Tanken, ja sogar das Fahren mit dem Navi, weil wir ja nicht im gespeicherten Tempo fahren können, sondern viel langsamer.
  • Der Fahrtlärm bei schlechten Strassen ist fast nicht zum Aushalten, alles scheppert und die Federung der hinteren Achse ist extrem schlecht, oder unser Wassertank zu voll ;o) aber die Strassen sind grösstenteils gut, das geniessen wir dann immer. Die Kulisse ist nämlich umwerfend, so durch den Süden der Staaten!
  • Roli ist ein guter Guide und vor allem Driver, und wenn ich das so sagen darf, der ausgeglichenste von uns allen - danke Roli! Er, der sonst nicht viel um uns herum ist, erlebt family pur und hat manchmal so seine Mühe mit dem Familienleben, schlägt sich aber meisterhaft! Wer weiss, vielleicht braucht er nach unserem Trip ein Familiensabbattical? ;o) da würde ich mich allerdings wehement wehren und mich (nach 13 Jahren) in der Reihe vorstellen!
  • Das Wohnmobil hat dem Mietauto/Hotel etwas Grosses voraus: Das WC und der Kühlschrank stehen immer zur Verfügung. Vor allem ersteres ist mit Kindern ein grosses Plus. Immer und überall zuerst ein öffentliches Klo zu suchen wäre bei fünf Personen schlimm!
  • Es tut mir gut, meine Gedanken in Worte zu fassen. Danke, dass ihr uns lesend begleitet und liebe Grüsse aus Las Vegas!

VIVA LAS VEGAS!

19.07.2012 19:09

Wir sitzen in den Badehosen in der milden warmen Abendsonne auf einem riesigen Parkplatz, der mit einzelnen Rasen- und Baum-Inseln zu einem RV-Park umgemodelt worden ist. Gleich neben uns erheben sich zig hohe Bauten, die Hotels am Strip. Wir sind vor etwa zwei Stunden angekommen und haben erst mal im Pool gebadet bis jetzt. Roli hat beim RV gechillt und sich vom Fahren erholt. Wir warten noch, bis Micha fertig geschlafen hat und machen uns dann auf in die Lichter von Las Vegas. Samuel ist schon extrem nervös!

Ich persönlich schätze die Ruhe und die Idylle in den National Parks mehr als der Rummel der Grossstadt. Heute morgen frühstückten wir noch im Zion National Park, wo wir gestern noch gewandert sind. Auch wieder ein tolles Erlebnis! Samuel ging's nicht gut, hatte etwas Tempi und wartete im RV auf uns. Die Eindrücke waren gewaltig, majestätisch und wieder etwas ganz anderes als der Grand und Bryce Canyon. Überhaupt ist jeder NP wieder ein ganz anderer. Das grösste Erlebnis gestern aber war die mehr als handgrosse Tarantel auf dem Shuttelbus-Platz... Roli ging wieder bis auf einen Meter hin, Jana und ich schauten mit etwas mehr Distanz zu, wie er Nahaufnahmen schoss. Etwas weniger toll war der Besuch beim mechanic, weil wir seit einigen Tagen um unseren Motor bangten. Es war aber nur der Ventilator...

Heute sind wir, als wir vom Zion weg sind, noch durch das Valley of Fire gefahren, ein kleiner Umweg, der sich aber gelohnt hat! Wieder ein ganz anderes Naturschauspiel, rote Felsen und durchzogen wie eine feine Crème brûlée mit Schlagrahm :o) Roli wollte unbedingt auf die Suche gehen nach The Wave, einer genial schönen Abbildung auf unserem Reiseführer. Dass es nicht ganz einfach werden würde, the Wave zu finden, wussten wir. Aber nach einer kurzen Wanderung in der brütigen Mittagshitze, bewaffnet mit Sonnenhut und viel Wasser, hat er den Punkt gefunden. Ich hoffe, dass ich mal noch ein paar Fotos mehr davon raufladen kann. Wir anderen vier warteten in der Zeit mit heissgeliebter Klimaanlage im RV und dösten. Ja, und wie bereits beschrieben, warten wir jetzt auf den Abend. Übrigens auf dem most requestet full hook up place auf dem Platz :o)

bis später!

der Bryce Canyon

17.07.2012 21:22

Seit ich in der 2. Sek in der Geschichte bei F. Thoma die Bilder vom Grand Canyon und vom Bryce Canyon eingeklebt hatte, wollte ich irgendeinmal in meinem Leben den Bryce mit eigenen Augen 'erleben'. Ich habe sogar noch meine Schul-Blätter von damals aufgehoben. Und als es dann heute endlich soweit war und wir im Shuttlebus in Richtung Sunsetpoint fuhren, war ich für einen kurzen Augenblick extrem gerührt und dem Weinen nahe. Wir stiegen dann aus und gingen die letzten Meter bis zur Aussicht zu Fuss hinauf und dann war ich hin und weg! Sorry, Grand Canyon, aber diesen Charme und diese Schönheit hat dir der Bryce voraus. Ich konnte mich vom Anblick fast nicht erholen und wir schossen Fotos wie die Wilden. Gut gerüstet machten wir uns dann auf den Weg hinunter zum Queens Garden, auf einem Weg, der wunderschön war und uns richtig in die Hoodos (so nennt man die Formationen) hineinführte. Die Temperaturen waren angenehm und wir waren froh, dass es schon Abend war, denn erstens war's nicht mehr heiss und zweitens bescherte es uns ein wunderbares Licht.  Der Weg zurück war dann weniger lustig :o) eher streng... Jana bekam heute bereits zum zweiten Mal das Prädikat "götti-tauglich", sie hüpfte fast in einem Tempo die Wege hinauf, dass wir weit hinter sie zurückfielen. Danach fuhren wir mit dem Bus ins Old Bryce Town, gleich hier neben dem Campground, schossen Wildwestfotos und kauften Souvenirs. Ich ging mit den Kindern danach nochmals in den Pool (der eine ist ca. 40° warm, also etwas für mich) und Roli kochte uns einen feinen Znacht. Jetzt, wo ich das schreibe, schlafen alle. Wir haben heute morgen, als wir am Lake Powell weggefahren sind, mit der Stateline Arizona - Utah auch die Timeline überquert, das heisst, ihr seid uns momentan nur noch 8 Stunden voraus. Wir sind auf wunderschönen Strassen durch den Süden Utahs (dem Staat der Mormonen, Alkohol zu kaufen ist hier nicht ganz so einfach) gefahren und heute um ca. 14 Uhr hier auf über 2000müM angekommen. Wir haben einen traumhaften Platz, wieder mit full hook up und unerwartet: free wifi :o) 

Mc Donald

16.07.2012 13:55

Okey, das Wifi im Mac war stark genug um einzelne Fotos hochzuladen. In der Fotogalerie hat es also ein paar neue Fotos. Leider haben wir heute den Antelope Canyon ausfallen lassen müssen, die Schlange davor versprach ca. 2-3 Stunden Wartezeit an der prallen Sonne... dann haben wir halt schweren Herzens und den Kindern zuliebe verzichtet *sniff* es hat nicht sollen sein. Jetzt an den See und morgen in den Bryce Canyon, endlich!!!!

Lake Powell, Arizona

15.07.2012 19:33

Weils draussen stürmt, habe ich schön Zeit und ich berichte weiter...

Heut früh sind wir im Grand Canyon losgefahren, nachdem wir zwei Nächte ohne Wasser und ohne Strom gecampt haben. Das heisst, in unserem Womo haben wir ja alles und es fehlte uns an nichts. Aber wie sehr wir vom Strom abhängig sind, merkt man erst so. Zum Beispiel war heute morgen mein Handy einfach tot. Klar, ich hatte eh keinen Empfang, aber zumindest als Wecker schätze ich mein iPhone doch. Beim Fotografieren gab dann auch der Digicamakku an, dass er leer war. Wir konnten warmes Wasser machen mit dem Gas, der Kühlschrank und das Licht funktionierten auch, also eigentlich ging es uns im Nationalpark noch immer sehr fürstlich! Viele im Park waren am Zelten, bei diesem Wetter und diesen Temperaturen nichts für uns Weicheier.

Nachdem gestern unser Flug über den Canyon wegen Thunderstorm gecancelt worden war, konnten wir heute morgen bei tiefblauem Himmel abheben, das war noch eine Stufe extremer! Was für ein Erlebnis! Ich glaube, das wird unvergesslich bleiben!

Nach zwei Stunden Fahrt über Cameron in Richtung Powell hielten wir in der Wüste an, um über den Hügel zum Horseshoe-Bend zu 'wandern' - nochmals ein WOW-Erlebnis! Diesmal hat Roli alles fotographiert, meine Knie waren zu weich.  Die Hitze über die Ebene zurück war enorm und wir waren froh um Wasser und unsere Sonnenhüte. Nun stehen wir auf dem Campground am Lake Powell mitten in einem erneuten Thunderstorm, das Naturschauspiel ist wunderbar!

Morgen fahren wir in den Antelope Canyon (dessen Bilder sind es wert, gegoogelt zu werden!) und zum Baden an den See.

Soviel zu heute. Wenn ich morgen nichts mehr schreibe, wird es wohl wieder länger dauern, bis ihr von den Womenfielders zu lesen bekommt. Dann fahren wir nämlich in den Bryce Canyon und in den Zion NP. Aber danach campen wir in Las Vegas, da hat's wohl wieder ein Wifi.

Leider klappt das mit der Fotogalerie nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, das Netz ist zu langsam. Aber einzelne Fotos schaffen es... jänu, dann müsst ihr es euch einfach vorstelllen :o)

Route 66, Grand Canyon, Lake Powell

15.07.2012 19:02

 

Nach drei (!) Tagen ohne irgendein Netz im Grand Canyon, geschweige denn Internet, sind wir heute auf dem Campground am Lake Powell angekommen.

Wir sitzen bei warmer Abendstimmung draussen, im Rücken ein monströses Gewitter, voraus Blick auf den Lake Powell und die Berge dahinter. (Anmerkung von Roli: mein Lieblingsmann sitze neben mir...)

Wir hatten drei kühle, aber wunderbare Tage im Grand Canyon! Was für ein Naturwunder! Man braucht schon mehr als einen Tag, um sich der Grösse und des Momentes bewusst zu werden, wenn man das überhaupt je wird. Mit dem Shuttlebus kommt man gratis an jeden beliebigen Punkt gelangen, das ist hier wirklich gut gelöst und vermeidet den ganzen Individualverkehr. Aber für jemanden mit Höhenangst ist der Canyon nichts!!! Ich bin fast gestorben... Ich weiss gar nicht, wie sich mein Fotoapparat trotzdem gefüllt hat!

Unmittelbar vor uns sind Elks (grosse Hirsche) über die Strasse spaziert, Roli ist bis zwei Meter nah heran gegangen, um Fotos zu machen. Ausserdem sind wir in einem Rundflug über den Canyon geflogen und bin vor Angst wieder fast gestorben. Aber diesmal hat es sich wirklich gelohnt!

Die ersten zwei Tage hat es viel geregnet und gestürmt, wir sind in der Saison des sogenannten Monsuns, das heisst Thunderstorms ohne Ende. Heute morgen aber hat mich doch tatsächlich ein Sonnenstrahl geweckt, das war soooooo schön! Keine Ahnung, wann ich das das letzte Mal erlebt habe.

Nach dem letzten Eintrag hier sind wir auf der Route 66 über Seligman und Williams in den Canyon gefahren. Das wird wohl Michas Highlight unserer Reise bleiben, denn er hat doch tatsächlich neben seinen geliebte Cars posieren können! Und wie es sich gehört, haben wir uns Rockabilly-Musik beschafft, denn unser RV-CD-Player erkennt das europäische Format nicht. So fuhren wir mit 'get your kicks on Route 66' durch die Gegend. Naja, den Kids hat nicht so gefallen, aber die haben ja eh alle die Ohrstöpsel drin und hören ihre eigene Musik und Geschichten. Es war so richtiges Chaos-Camper-Feeling :o) Ich muss schnell unterbrechen, bis später!

(Wir sitzen mittlerweile alle drin, es stürmt wie wild draussen und ich muss unbedingt den traumhaften Regenbogen fotografieren!!!)

kein Netz und kein Wifi in den National Parks!

12.07.2012 18:53

Heute sind wir in Kingman auf einem KOA, das heisst immer: kein schöner Platz, dafür alle Annehmlichkeiten (laundry, pool, free wifi!). Darum kommt heute ein dicker Eintrag, der von heute und der von gestern. Denn in den letzten drei Tagen hatten wir Wüste und Abgeschiedenheit, also auch kein Netz und kein Wifi - zugegeben ein etwas seltsames Gefühl, aber ich könnte mich dran gewöhnen.

Heute fuhren wir auf der Route 66 nach Oatman, einer alten Goldgräberstadt mit freilaufenden Eseln. Das war cool und natürlich haben die Kinder auch schön posiert für die Fotos mit den Eseln für Nonno :o) Danach haben wir mit unserem Lastwagen eine Passfahrt gemacht, das war sehr gewagt aber ein Abenteuer! Micha hat doch tatsächlich Hook und Guido gesehen und ich glaube, wir sind auch durch Radiator Springs gefahren... *Augenzwinker* 

Jetzt geniessen wir die Kühle und die angenehme Ruhe ohne Klimaanlage und dümpeln so langsam in den Abend hinein. Und ich komme zum Fotos 'abladen' und bloggen. Samuel hat endlich wieder Zugang zu Facebook und ist auch beschäftigt :o) Wir haben den Kühlschrank gefüllt, weil wir morgen in den Grand Canyon aufbrechen. Es wird also bis zum nächsten Eintrag eine Weile dauern, vielleicht sogar eine Woche, denn wir fahren dann weiter zum Antelope Canyon, Bryce und Zion, alles Nationalparks ohne Internet. 

Hier noch der Nachtrag aus der Wüste:

 

Dienstag, 10. Juli

Gestern sind wir von Banning (CA) in den Buckskin National Park (AZ) gefahren. Dazwischen wäre der Besuch im Joshua Tree National Park geplant gewesen, diesen haben wir allerdings ausgelassen, was sich später aber als gute Entscheidung herausstellte. Es wäre zu heiss gewesen und zeitlich wohl zu knapp geworden. Wir hatten noch ein paar Dinge, die wir besorgen mussten und besuchten also zum ersten Mal einen Wal*Mart, das war cool! Ohne Zeitdruck fuhren wir also durch Twentynine Palms, der letzten Ortschaft vor der Wüste, und dann gings auf der Route 62 in Richtung Osten durch die Wüste. Das war ein fantastisches Erlebnis! Zuerst konnten wir uns fast nicht satt sehen und schossen viele Fotos. Nach zwei Stunden allerdings war es nicht mehr so faszinierend. Darum hielten wir an, um die Hitze nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren – beängstigend! Das Metall auf der Haut wurde so heiss, dass es weh tat, von unten herauf brannten die Füsse vom heissen Asphalt und es war menschenleer. Gott sei Dank haben wir eine Klima-Anlage! Das dachten wir auch heute den ganzen Tag!

Als wir dann im Buckskin angekommen waren, gingen wir natürlich sofort ins Wasser und nahmen im Colorado unser erstes Bad. Es ist hier bekannt als Wassersport-Gebiet, so sahen wir also zig Schnellboote, Wasserskis, Rennboote und unzählige Jet-Skis. Als wir um halb neun etwa im Dunkeln draussen Abendessen assen, zeigte das Thermometer noch immer über 40° an! Wir standen noch unter die Rasensprenger, aber auch das war nach ein paar Minuten schon wieder trocken. Wir konnten der Hitze einfach nicht entrinnen, ausser im RV drin, wo permanent die Klimaanlage lief. Abstellen konnten wir sie nicht zum Schlafen, weil’s nach ca. einer Stunde schon zu heiss war. Angestellt konnten wir sie auch nicht lassen, weil’s zum Schlafen einfach zu kühl war, ganz zu schweigen vom Lärm. So haben wir halt die ganze Nacht über immer wieder ein- und ausgeschaltet, so dass ich um 5 Uhr froh war, dass ich aufstehen konnte. Ich schlich mich mit dem Fotoapparat aus dem RV und wurde vor Hitze fast erschlagen! Es herrschte ein heisser Wind bei 37°, aber ich wurde mit schönen Natur-Szenen belohnt. Um 6h waren Jana und Micha bereits im Wasser und um 10h hatten wir alle das Gefühl, es müsste schon Nachmittag sein – die Temperaturen stiegen weiter... Nach einem erneuten Bad und einem Glace machten wir Siesta, gingen danach wieder baden und verbrachten viel Zeit an der Kühle im RV. 

Rolis Handy Wetterstation meldete, dass es ‚gefühlte 49°C’ seien. Das hat auch Vorteile: die Wäsche, die man aufhängt, ist blitzschnell trocken!

Nachtrag von unserem ersten Tag in LA

10.07.2012 18:19

Wir hatten nur ein teures Wifi zur Verfügung, also schrieb ich ein paar Gedanken auf und füge sie hier ein:

Los Angeles, 9. Juli 2012

Diesen Eintrag schreibe ich im wahrsten Sinne des Wortes blind. Ich sitze unter Palmen im Innenhof des Hotels am Pool und schaue den Kindern zu, wie sie sich vergnügen im Wasser. Die Sonne blendet sosehr, dass ich auf dem Bildschirm gar nichts sehe.

Der Flug startete in Zürich mit einer Stunde Verspätung, war aber sehr angenehm. Und über 12 Stunden in der Enge zu sitzen war wirklich lang. Umso genialer waren dann die Erlebnisse danach: eine schnelle (!) Passkontrolle, keine unangenehmen Fragen, extrem freundliche Leute, eine speditive Zollabfertigung und das schönste: Shuttlebus zum Hotel. Mittlerweile war ja für uns WEIT nach Mitternacht, aber zu verlockend war der geheizte Pool vor der hinteren Zimmertüre. Also rein mit den Kindern! Danach kam noch der erste amerikanische Burger (er unterscheidet sich vor allem in seinen Dimensionen!) und dann waren wir so müde, dass Micha am Tisch die Augen zufielen. Ja, und jetzt sind wir gespannt auf unser neues Zuhause, das wir in ein paar Stunden haben werden. Wir haben ein ‚Date’ mit Roadbear, dem (schweizer, ja sogar berner, man sieht es im Header der Website) Wohnmobilvermieter zwischen 12.30 und 13.30 in der Lobby.

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